„X-Ray“
X-Ray entstand Mitte 1995 als Din A3 große Farbstiftzeichnung. Sie
wurde als high-end Scan digitalisiert und in Details überarbeitet.
Druck: Piezo-Druck auf Somerset Velvet Größe: Papier: 76x112 cm, Bild: 66x94 cm Edition: 25, nummeriert und handsigniert, sowie 5 Künstlerabzüge (I-V) Preis: 675,‒ € Künstler: Björn Dämpfling
Dies ist eine zu mehr als 95% papierbasierte Druckgrafik, für die
eine DIN A3 große Zeichnung mit Farbstiften (Polychromos) die
Vorstufe
bildet. Dass diese „Zeichnungen“ überhaupt mit lichtechten
Materialien
entstanden sind, verdanke ich dem Hinweis eines Bekannten,
eines
renommierten Künstlers, der meinte, ich könne doch eben so gut
einen
vernünftigen Zeichenblock und lichtechte Farbstifte verwenden
und ich habe das dann einfach getan. Die neue „Materialität“
meiner
Zeichnungen wurde mir dadurch aber nicht
wirklich wesentlicher als
zuvor. Ich freute mich nur über die
erweiterten farblichen
Möglichkeiten. Das macht vielleicht
verständlich, warum mich das
physische „Unikat“, Zeichnung
in Äquivalenz zum Ölbild, in dieser
Hinsicht nie sonderlich
interessiert hat. Beim Arbeiten mit Ölfarben
oder Pastellkreiden war und ist es immer auch die Sinnlichkeit des
Materials, die mich anregt. Aber beim Zeichnen entsteht mein
Bildmaterial auf Papier genauso wie ein Monitorbild am PC, alle
Stofflichkeit ignorierend. Welche Textur hat die Fantasie? Ich
habe
z.B. oft, weil nur dies zur Hand war, auf kariertem
Rechenpapier
gezeichnet. Aber diese Kästchen waren mir
gleich, es gab sie für mich
nicht und ich habe später den PC
benutzt, sie vollständig zu
entfernen, wenn ich ein solches
Blatt für eine hybride Arbeit
(Papier/PC) verwendet habe. Die
Größe meiner Blätter ergab sich durch
den Zeichenblock, die
Größe, in der ich meine Motive „sah“, nicht.
Deshalb betrachte
ich die Zeichnung nicht als „Original“ und den Druck
als eine Form der Kopie, sondern als eine Umsetzung, bei der allein
schon die Größe des Druckes eine eigene ästhetische Dimension
definiert. Im Druck wird die rein technisch bedingte Beschränkung der
Bildgröße aufgehoben und das Bild kann seine „richtige“ Größe
erhalten. Denn motivisch ist dies, wie viele meiner
Farbstiftzeichnungen, ein „großes“ Bild. Möglich wurde diese
Umsetzung
nur durch die digitale Produktionstechnik, denn alle
Versuche, durch
konventionelle fotografische Verfahren Zeichnungen zu
vergrößern und
zu vervielfältigen, haben nie befriedigende Ergebnisse
erzielt und
wurden vom Markt nicht angenommen. Mit einer high-end
Digitalisierung
kann aber die zeichnerische und farbliche Qualität
vollständig erfasst
werden und mit digitaler Drucktechnik in einem
hohen Maße farbgetreu
produziert werden. Eine identische Umsetzung der
Farben hat aber ihre
technische Grenze am Farbraum der verwendeten
Pigmenttinten. Da es mir
nicht um „Reproduktion“ geht, sondern um
Druckgrafik, betont dies nur
die Eigenständigkeit dieser Drucke. Diese
Zeichnungen sind für
mich reine Druckplatten und werden deshalb wie
diese grundsätzlich nicht
verwertet.