"Totem" hat von all meinen Bildern wahrscheinlich die kurioseste und bewegteste Enstehungsgeschichte. Die ursprünglichen Materialien weiß ich nicht mehr, nur das Bleistift dabei war. Dann hing der Kopf für etwa 15 Jahre an der Küchenwand und bleichte völlig aus. Um ihn zu retten, schnitt ich ihn in Teilen aus seinem vergilbten Papier, klebte diese Segmente auf einem neuen Blatt zusammen und restaurierte einige Farben sowie insbesondere die Pupillen mit Deckweiß. Dann hing er wieder da und bleichte, bis ich ihn 1999 einscannte und im PC mit "Painter" weitergestaltete, dabei immer sorgfältigst darauf bedacht kein Stadium seiner alten Existenzweise völlig zum verschwinden zu bringen, weshalb man diese Beschreibung noch unmittelbar nachvollziehen kann. Auch das dieser Kopf als er noch vor einem neutral grauen Hintergrund stand, einfach nur "ausgeschnitten" nicht "aufgehoben" wirkte. Erst als mir 2006 der die Bildfarben aufnehmende Hintergrund gelang, kamen "Ausgeschnittensein" und visuelle Verankerung in eine mich wirklich befriedigende Balance.