Die Figuren des Blattes „Creatures(Center)“ entstanden im Feb. 2003 im Verlauf weniger Tage, sehr rasch also im Vergleich zu anderen großen Blättern. Dennoch brauchte die Fertigstellung dieses Blattes bis Ende März, da alle Versuche, die Figuren vor einen „Hintergrund“ zu stellen, im „Papierkorb“ meines PCs landeten. Erst als ich nach einigen Tagen des Versuchens aus lauter Frust das Hintergrundweiß mit einem extrem dunklen Tintenblau füllte, bemerkte ich, dass dies die Lösung war: Durch das aus der Farbe Herausarbeiten, statt eines Hintergrundes vor dem die Figuren agieren, ein Medium zu schaffen, in dem sich diese Figuren in all ihrer Dynamik bewegen und das diese Figuren selbst in Bewegung zu setzen scheinen. Dieses allerdings so zu gestalten, dass eine Einheit entsteht, d.h. das „Medium“ genauso spontan und dynamisch erscheint wie die Figuren, war eine akribische Arbeit von über 6 Wochen. Creatures(Left) und Creatures(Right) entstanden praktisch parallel im Anschluß an die ersten Figuren des „Center“, wobei nur die Umrisse der Figuren vergleichbar rasch wie im Falle des zentralen Blattes gezeichnet wurden. Die weitere Ausarbeitung der Feinstrukturen in digitaler Federzeichnung, wobei schwarz auf weiß gearbeitet, aber auch wieder Strukturen mit farbloser Feder „ausgekratzt“ wurden, dauerte insgesamt etwa 9 Monate. Obgleich es wie bei all meinen Bildern keinerlei Vorentwürfe gibt und die drei Bilder dieses Triptychons immer nur einzeln bearbeitet wurden, zeigt sich das Triptychon als eine Gesamtkomposition, deren Fluchtlinen virtuell, im Hinterkopf sozusagen zusammengesetzt wurden, auf eine Art und Weise, die mich selbst äußerst überrascht hat, als ich die drei Blätter zum ersten Male nach ihrer Fertigstellung (!) in dieser Form zusammengefügt und mir selbst angeschaut habe. Anmerken möchte ich noch, daß in dem Blatt „Center“ ein Motiv auftaucht, dessen Ursprung ich mir im nachhinein gut erklären kann: Aus dem „Struwelpeter“, der mich als kleinen Jungen durchaus beeindruckt hat, ist offenbar eine Figur in das Blatt hineingeschlüpft, die wie eine Kombination aus „Hans-guck-in-die-Luft“ und dem „Struwelpeter“ ausschaut.