„Der Geometer“
"Der Geometer" entstand von März - Juli 2004 als reine
Computerzeichnung mit „Painter" (Metacreations).
Druck: Piezo-Druck auf Somerset Velvet Größe: Papier: 76x56 cm, Bild: 66x44 cm Edition: 25, nummeriert und handsigniert, sowie 5 Künstlerabzüge (I-V) Preis: 575,‒ € Künstler: Björn Dämpfling
Es war ein Fernsehbeitrag über gothische Kathedralen, der mich
daran erinnerte, dass eine meiner liebsten Beschäftigungen im Alter
von etwa 12 Jahren war, auf normalem Schulrechenpapier stundenlang
solche Kirchenschiffe zu zeichnen oder mit Zirkel und Lineal Maßwerk
zu gestalten. Nach Ende der Sendung setzte ich mich an den PC mit
einem einzigen Gedanken: Ich wollte „etwas mit graden Linien machen“
und genau dies trug dem Blatt letztlich seinen Titel ein. Und ich
wollte eine Funktion der Software nutzen, die es erlaubt, kleine
Bildelemente wie Farbkleckse zum Füllen von Flächen zu verwenden.
Dieser Effekt ist schlicht spektakulär, von jedem Neunjährigen zu
nutzen, aber wenn man es nicht weiß und deshalb die Mühe im
Hinterkopf hat, so etwas von Hand zu machen, ist man immer für den
Moment beeindruckt. Für mich war klar, dass ich diese Elemente so
kreativ einsetzen wollte, wie meine Zeichenfeder. Durch die
Möglichkeit der Variation in Größe, Winkel, Streuung und Überlagerung
von ausschließlich selbst gefertigten Bildelementen, sowie die
Kombination mit klassischer Zeichentechnik, ergibt sich tatsächlich
ein erweitertes Potential im kreieren neuer Strukturen und eine
interessante Erfahrung: Es war auf meine Weise ebenso zeitaufwendig
wie das klassische Zeichnen. An einigen Stellen des Bildes habe ich
als Kontrapunkte dazu rein mit dem Computer generierte Farbverläufe
eingesetzt, in all ihrer von Hand kaum zu erreichenden Perfektion, um
den Spannungsbogen zu schließen. Wobei daran erinnert sei, dass auch
diese Rekonstruktion der Entstehungsgeschichte eine ex post Analyse
darstellt.