„Nocturno“
"Nocturno" entstand von Aug. - Okt. 2007 mit
"Painter"(Metacreations), unter punktueller (weniger als 5%)
Verwendung von
digitalem Fotomaterial.
Druck: Piezo-Druck auf DFA-papier Größe: Papier: 112x76 cm, Bild: 84x56 cm Edition: 25, nummeriert und handsigniert, sowie 5 Künstlerabzüge (I-V) Preis: 900,‒ € Künstler: Björn Dämpfling
"Nocturno" ist ein traumhaftes Beispiel dafür, was Kunst und
wirkliches Leben scheidet.
Es ist ein ganz und gar persönliches Blatt, daß für jeden Betrachter
eine andere Geschichte,
mehr noch, andere Geschichten erzählt. Ich bin mir dessen so sicher, weil
ich selbst immer nur
Bruchstücke, obschon deren persönliche Bedeutung oder Kontext mir klar scheint,
wie auf einem
Karusell an mir vorbeigleiten sehe, ohne das sie für mich selbst etwas
schlüssiges, endgültiges
im Sinne irgendeiner bestimmten Aussage darstellen. Nichts könnte mich
froher machen, ist es doch
der Beleg, daß hier nicht individuelle Befindlichkeiten "bebildert"
wurden, sondern wenn das
visuelle eine erzählerische Struktur hat, dann sollte es eine Rätsel sein mit
unendlich vielen
Lösungen und so erscheint mir dieses Bild. Technisch ist dies ein wirklich
digitales Bild, digitales
Handzeichnen, kombiniert mit generierten Verläufen, collagiert mit manipulierter
Fotografie und
eingebettet in einen handschriftlichen Text. Ungeachtet seiner Entstehung als
partiell durchaus
inhaltlicher Text, ist diese Schrift für dieses Bild rein visuelle Stuktur
(leserlich sind nur die
Hinweise, nicht zu lesen zu versuchen, alles inhaltliche ist nicht zu
entziffern), ein in jeder Hinsicht
verbindendes Element, das Medium, in dem alles spielt. Denn als die Figuren alle
allein vor einem rein
schwarzen Hintergrund standen, war der Effekt der einzelnen Elemente zwar von
beeindruckender Intensität,
aber es fehlte eine ganze Dimension und dieses Fehlen war ein Mangel, den
zu beheben ich allerdings
längere Zeit kein Mittel fand. Erst als ich zufällig mein Blatt
"Waldschriftstück" sah, kam mir in den
Sinn es auch hier mit Handschrift zu versuchen, wobei das Füllen diese
großen Blattes mit rein weißer
Handschrift einen ähnlich intensiven Effekt erzeugte, wie zuvor die
Alleinstellung des figurativen vor
dem schwarzen Hintergrund, was dazu führte, daß die Figuren geradezu
eingeschlossen wurden in dieses
Schriftbild und einen Teil ihrer Spannung verloren. Dies sehend habe dann die
weiße Schrift mit einem
Hauch verschiedener digitaler Aquarellfarben überzogen, oben fast
unsichtbar das Weiß der Schrift
bedämpfend und progressiv nach unten hin die Schrift fast zum verschwinden
bringend. So ergab sich für
mich eine perfekte visuelle Dramaturgie und nun jedes mal beim Betrachten
ein anderes, neues Bild.