„Q.E.D.“
„Q.E.D.“ („quod erat demonstrandum“: „was zu beweisen war“)
entstand von Dezember 2010 - Mai 2011 mit "Painter" (Metacreations).
Druck: Piezo-Druck auf Somerset Velvet Größe: Papier: 112x76 cm, Bild: 85x57 cm Edition: 25, nummeriert und handsigniert, sowie 5 Künstlerabzüge (I-V) Preis: 675,‒ € Künstler: Björn Dämpfling
Wie fast immer bei meinen Blättern, war dies natürlich nicht der
Arbeitstitel und schon garnicht ein schwerblütig progammatisches Motto
unter dem die Arbeit an diesem Blatte gestanden hätte. Vielleicht hätte
es auch „Heureka“ heißen können, denn im Grunde ist dieses, wie bei
mir recht häufig, im Zentrum (z.B. dem Pegasus mit Holzbein)
begonnene Blatt, aus einem Gefühl heraus gewachsen, in dem ich mich
immer wieder mit eigentlich „unmöglichen“ Schnittlinien konfrontiert
habe und fast anarchisch Elemente gesetzt habe, die mich ständig in die
Situation brachten, in die ich normalerweise erst gerate, wenn ein Bild
fast fertig ist und deshalb oft recht hassenswert daherkommt: Der
Schlußakkord muß ja allem bis dahin Geschaffenen standhalten und das
kann schwer werden. Hier habe ich eigentlich versucht einem
flügellosem Pegasus mit Holzbein das Fliegen beizubringen, diverses
Ungetier aufzuspießen und immer wieder möglichst Unvereinbares
aufzutürmen, das Scheitern provozierend. Aber was ist schon lustvoller
als dann festzustellen: „Geht doch“, es gibt immer eine Lösung und
selbstverständlich ist das nicht im geringsten verwunderlich, weil der
kunstproduzierende Teil meines Hirns mich sowieso nichts machen läßt,
für das er nicht längst eine Lösung im Hinterkopf hat. Aber so kann ich
mir wenigstens einbilden, „Ich“ hätte mir Unmögliches vorgenommen
und grandios bewältigt, immer nach dem Motto, das viel zu lachen hat,
wer über sich selbst lachen kann. Zum Schluß war dann noch die jetzt
hellblaue Fläche rechterhand frei und ich erinnerte mich der schon oft
gehörten Feststellung, „warum ich denn nichts freiließe in meinen
Bildern, um dem Betrachter Raum für seine Fantasie zu geben“.
Obschon ich das nie begriffen habe, weil wie wenig Fantasie kann man
haben, wenn man nicht ein Bild über seine Begrenzung hinaus
„fortsetzen“ kann, wenn so ein Bedürfnis aufkommt, dachte ich in
meiner produktiven Anarchostimmung: „Wird gemacht“ Aber da hing
dann alles in der Luft, ich dachte „um Himmels willen“ und fand zum
Himmelsblau, Meeresblau, Hauptsache das richtige Blau und jetzt kann
mein Pegasus fliegen. Keine Flügel? Fantasie, ich bitte Sie...